Bei der Gräbener Pressensysteme GmbH & Co. KG in Netphen-Werthenbach kennt man sich aus mit großen Maschinen. Immerhin gehört das Unternehmen der Schuler AG zu den führenden Herstellern hochleistungsfähiger Kniehebelpressen mit Servoantrieb. Diese Anlage ist aber auch für die Spezialisten aus dem Siegerland etwas ganz Besonderes: „Mit einer Presskraft von 1.500 Tonnen handelt es sich um die größte Kniehebelpresse mit Servoantrieb, die wir bis her gebaut haben“, erläutert Projektleiter Peter Klein. Die Hubhöhe beträgt 200 Millimeter, die Tischgröße liegt bei 3,50 Meter Breite und 1,60 Meter Tiefe.
Kniehebelpressen mit Servoantrieb von Schuler bzw. Gräbener Pressensysteme ermöglichen rationelle und präzise aufeinander folgende Arbeitsschritte zur Herstellung von einbaufertigen Komponenten mit höchsten Anforderungen. Durch die frei programmierbaren Servomotoren erfolgt die Anpassung der bewährten Kniehebelkinematik auf die Erfordernisse besonderer Prozesse noch flexibler.
„Das waren sicherlich auch gute Gründe dafür, dass sich der Kunde für diese Anlage entschieden hat“, meint Peter Klein. „Hinzu kommt, dass wir bei diesem Auftrag quasi auch ein Rundum-Sorglos-Paket abliefern“, ergänzt sein Kollege Armin Schütz. Dieses Paket umfasst nach seinen Angaben nicht nur die eigentliche Presse, sondern auch das dazu gehörende Schrottentsorgungssystem, eine Schallschutzkabine für die Anlage, die gesamte Steuerungstechnik sowie den Transport und die Montage vor Ort in Changchun in China. Dort soll die gewaltige Anlage nämlich im Produktionsbetrieb eines süddeutschen Automobilzulieferers zukünftig Motorenteile herstellen.
„Das hohe Gesamtgewicht stellte uns auch beim Transport vor eine große Herausforderung“, berichtet Armin Schütz. Die Anlage wiegt insgesamt 240 Tonnen: „Aufgrund der Transportwege und den damit verbundenen Gewichtsauflagen mussten wir die Anlage wieder demontieren, um sie anschließend nach China zu verschiffen.“ Dort traf sie Ende September ein. Die Inbetriebnahme ist noch für 2012 vorgesehen. Der Gesamtwert dieses Auftrages beläuft sich nach Angaben von Peter Klein auf rund 4,2 Millionen Euro.
Die Firma Gräbener mit Sitz in Netphen-Werthenbach wurde 1921 von Theodor Gräbener gegründet. 1950 stellte das Unternehmen den ersten Prototypen einer Kniehebelpresse vor. 1965 begann man mit der Produktion von Stanz- und Umformautomaten. 1988 wurde die erste Heizkörperpresse ausgeliefert. Ein Jahr später wurde das Unternehmen von der Schuler AG übernommen.
Schuler Gräbener entwickelt und fertigt heute mechanische Hochleistungspressen auf höchstem Niveau für die metallverarbeitende Industrie. Die Kunden kommen aus der Automobil- und Zulieferindustrie sowie der Elektro- und Hausgeräteindustrie. Das Produktionsprogramm umfasst Stanz- und Umformautomaten zur Blechverarbeitung, Prägepressen, Heizkörperprägepressen, Sintermetall-Kalibrierpressen und Fließpressen. Die Presskräfte dieser Maschinen reichen je nach Modell von 200 Tonnen bis 1.500 Tonnen.
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